Donnerstag, 12. April 2007

Hamburg, meine zweite Perle...

Weiter geht's mit dem Bericht aus Hamburg. Im letzten Teil waren wir ja an der Alster stehengeblieben.
Von dort aus machten wir uns nun auf, Hans Albers, Heinz Erhardt und Inge Meysel zu besuchen. "Halt!" wird jetzt der eine oder andere einwenden, "die sind doch schon tot!" Stimmt vollkommen, und deshalb führt uns die S-Bahn auch zum Ohlsdorfer Friedhof.
Dieser Friedhof ist flächenmäßig der zweitgrößte der Welt und auf Europa bezogen liegen nur in Wien mehr Leute unter der Erde. Die riesige Fläche von 400 ha ist natürlich nicht dicht an dicht belegt, sondern gleicht vielmehr einem großen Park und wird auch als solcher genutzt. An den Eingängen findet man große Pläne vom Friedhof, damit man sich nicht verläuft oder sich an einer der 13 Kapellen orientieren muß, und das ganze Areal ist in Planquadrate eingeteilt. So kann man theoretisch immer rausfinden, wo man grad ist. Wie gesagt, theoretisch: In der Praxis sieht's nämlich so aus, daß an verschiedenen Punkten im Park verschiedene Pläne hängen und die Steine, auf denen die Grenzen zwischen den Quadraten eingemeißelt sind, überall, aber nicht an den Hauptwegen rumstehen. Somit kann man ziemlich planlos durch den Friedhof laufen und doch nicht das finden, was man sucht. In unserem Fall also nicht die drei vorgenannten Prominenten. Dafür haben wir Heinrich Heines Grab gefunden. Das allerdings muß einem unbekannten Vertreter seines Namens gehören, die Daten passen jedenfalls zu keiner berühmten Person. Überhaupt sollte man sich zu Hause aufschreiben, in welchem Planquadrat bekannte Leute liegen, denn auf dem Friedhof selbst sagt einem das niemand.
Aber Prominente sind ja nicht alles. Weitere Ehrengräber gibt es für diverse Kriegsopfer aus der Sowjetunion, den Niederlanden oder Vertriebene und Zwangsarbeiter. Ebenso gibt es eine Grabanlage für Feuerwehrleute, die im Dienst ums Leben kamen oder hohe Führungskräfte. Schmetterlingsgräber sind eine weitere Attraktion: jeder Grabstein ist in irgendeiner Form mit einem Schmetterling versehen. Das kostet extra und den Nutzen davon hab ich auch nicht begriffen.
Apropos Nutzen: Wozu braucht man eigentlich so monumentale Grabmäler? Das Foto soll nur mal als Beispiel dienen: Die Statue ist etwa so groß wie ich! Andere Familien lassen sich auf einer gewölbten Granitmauer von 2 Meter Höhe und 5 Meter Länge verewigen oder - und das war die absolute Krönung - lassen sich einen kleinen griechischen Tempel hinstellen: ungefähr 5x5 m Grundfläche, 8 Säulen aus Granit von ca. 2,50 Höhe und den Familiennamen in goldenen Buchstaben angebracht. Naja, wer hat, der kann...
Mindestens genauso beeindruckend fand ich ja den Brunnen, der einen an einem Nebenweg empfängt. Andere Leute stellen sowas an den Eingang ihres Parks, Friedhofs oder was auch immer. Manche Städte haben nen kleineren Brunnen als Attraktion...
Nun gut, irgendwann drängte die Zeit dann doch, der City-Jet fährt ja um 1800 zuletzt und wir hatten ja schließlich am Abend noch was vor. Außerdem waren wir schon gut 2 Stunden auf dem Friedhof unterwegs und hatten immer noch keine Stelle zweimal gesehen und andere noch gar nicht... Planten un Blomen wurde mal großzügig weggelassen, "Park" hatten wir ja grad genug und so ging's mit der S-Bahn wieder zurück zu den Landungsbrücken. Noch fix Postkarten für die Erinnerungswand gekauft und vor allem 2 Knollen Astra - wenn man schon in St. Pauli ist, darf das ja nicht fehlen. Und direkt auf den landungsbrücken getrunken schmeckt's gleich noch viel besser. Dazu ne Tüte Fish and Chips - zwar nicht typisch Hamburg, aber immerhin mit Fisch. Und so'n Fischbrötchen kannst ja an den Landungsbrücken nich bezahlen...
Zum Glück gibt's Fotos umsonst und so haben wir wenigstens noch die Rickmer Rickmers und die Cap San Diego mitgenommen. Ein Besuch auf den beiden muß wohl auch bis zum nächsten mal warten.
Tja, und dann kam auch schon der Jet zurück und es schien einen Preis zu geben, wenn man als erster an Bord kommt Jedenfalls benahmen sich die Leute so. Wir haben da mal fröhlich mitgemischt, man wollte ja nen guten Platz haben. War aber völlig sinnlos: die anderen wollten alle auf's obere Deck und wir hatten unten freie Platzwahl. Sicher, oben kann man besser gucken, aber das hatten wir ja morgens schon, als das Wetter auch noch wesentlich mehr Sonne beinhaltete. So konnten wir fast ungestört nach vorne rausgucken, was uns erwartete. Und das war unter anderem der Halunder Jet und die ersten Osterfeuer in Blankenese und Schulau. In Blankenese werden Osterfeuer um einen Stamm herum in die Höhe gebaut und erreichten in diesem Jahr Höhen zwischen 10 und 15 m. Respekt an die, die die letzten Lagen gebaut haben. In Schulau war das Feuer weniger kunstvoll aufgeschichtet, dafür aber mindestens genauso eindrucksvoll, nämlich durch die Rauchentwicklung. Hinter uns sah man einen weißen Vorhang über die Elbe ziehen...

Dies war nun der zweite Teil des Hamburg-Berichts. jetzt fehlt nur noch einer, nämlich der mit den gesammelten Kuriositäten. Aber der kommt erst morgen (morgen im Sinne von "nach dem Schlafen" :) )
Bis dann!

1 Kommentar:

Danny hat gesagt…

Hey der Olaf hat jetzt auch einen Blog, hertzlichen Glückwunsch ! Und warst auch schon recht fleißig im Gegensatz zu mir :-( aber du kommst ja zur Zeit auch mehr rum in deutschen Landen ;-)